Unsere Mission
Wir wollen ein flächendeckendes Netz bestehend aus mindestens 5.000 rettungsdienstlichen First Respondern bestehend aus Rettungs- und Notfallsanitäter, Notärzten und Diplompflegekräften in ganz Niederösterreich etablieren um das therapiefreie Intervall zum Wohle aller Notfall- und Akutpatienten so kurz wie möglich zu halten.

Was sind First Responder?
Rettungsdienstliche First Responder werden parallel zum Rettungsdienst von der niederösterreichischen Notrufleitstelle mitalarmiert und sollen einen Zeitvorteil durch die örtliche Nähe zum Berufungsort haben.
First Responder sind mit einem halbautomatischen Defibrillator und einem Notfallrucksack ausgestattet und sind binnen weniger Minuten am Ort des Notfalls. Sie arbeiten alleine und beginnen unverzüglich mit lebensrettenden Sofortmassnahmen und machen sich daher in erster Linie bei zeitkritischen Einsätzen bezahlt. Sie reagieren meist in einem Umkreis von 4km.
Was ist das therapiefreie Intervall?
Der Zeitpunkt vom Wählen des Notrufs 144 bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder des Notarztes nennt man therapiefreies Intervall. Niederösterreich hat eine extrem grosse Fläche und einige Ortschaften als auch einzelne Gebäude sind sehr entlegen so dass dieses therapiefreie Intervall in einigen wenigen Fällen sehr lang sein kann. Zu lang. Bei zeitkritischen Einsätzen wie beispielsweise einem Herzinfarkt, einem Kreislaufstillstand oder einem Erstickungsanfall geht es um jede Sekunde. Wenn in solchen Fällen das therapiefreie Intervall länger als 5 Minuten dauert, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ausgangs (Outcome) minütlich um 10%.
Gibt es nicht schon First Responder in Niederösterreich?
Das ist korrekt. Die anerkannten Rettungsorganisationen haben circa zwischen 200-300 First Responder auf Niederösterreich verteilt. Wir haben jedoch jetzt schon über 1.000 Mitglieder und wünschen uns so viele First Responder wie möglich. Das angestrete Ziel sind 5.000 aber mehr ist besser vielleicht sogar 10.000 oder noch mehr. Seit sich unser Obmann für dieses Thema auch in der Öffentlichkeit stark macht ist einiges geschehen und es sind in einigen wichtigen entlegenen Gebieten von den anerkannten Rettungsorganisationen bereits einiges First Responder installiert worden. Jedoch handelt es sich dort meistens um ein oder zwei – manchmal sogar drei Personen. Diese System basiert auf Freiwilligkeit und Verfügbarkeit. Dass diese Personen an 365 Tagen 24/7 erreichbar und verfügbar sind, ist natürlich nicht gewährleistet. Daher sehen wir uns auch in den Gebieten nicht als Konkurrenz. Unserer Meinung nach ist es besser in einem Ort 10 oder vielleicht sogar 20 First Responder zu haben, damit die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Einsatzfall auch wirklich jemand zur Verfügung steht, sehr hoch gehalten wird. Ob hier alle von uns oder einige gemischt mit First Respondern einer anderen befreundeten Orgaisation spielt keine Rolle. Gebiete in denen es noch gar niemanden gibt, werden von uns natürlich priorisiert und zuerst mit First Respondern ausgestattet:
Sind die First Responder Niederösterreich eine anerkannte Rettungsorganisation?
Laut niederösterreichischen Rettungsdienstgesetz aus dem Jahre 2017 (NÖ RDG 2017) benötigt man in Niederösterreich die Anerkennung der Landesregierung um den regionalen und überregionalen Rettungs- und Krankentransportdienst durchführen zu dürfen. Das machen wir nicht und benötigen deswegen auch keine Anerkennung. Wir führen keine Transporte durch. Anerkennung bedeutet in diesem Fall aber nicht seriös oder unseriös sondern einfach nur eine behördliche Bewilligung zur Durchführung des Rettungsdienstes. In unserem Fall ist es gesetzlich nicht möglich, weil wir keine Transporte durchführen und keine Fahrzeuge haben. Um die Alarmierung unserer First Responder sicherzustellen, arbeiten wir eng mit dem Amt der niederösterreichischen Landesregierung zusammen um möglichst rasch eine Lösung zu finden. Derzeit wird an einer entsprechenden Gesetzesänderung gearbeitet.
Wir sind jedoch eine Rettungsorgansation gemäß §23 Abs. 1 Ziffer 7 des Sanitätergesetzes (SanG) und haben sowohl ein organisatorischen Leiter als auch eine medizinischen Direktor beziehungsweise Chefarzt.
Es gibt doch schon genug Rettungorganisationen! Ist das wirklich notwendig?
Die befreundeten Rettungsorganisationen beschäftigen sind nicht nur mit dem Thema First Responder sondern vorrangig mit dem Thema Rettungsdienst, Krankentransport, Soziale Dienste, Essen auf Rädern, Blutspenden, Ärztefunkdienst, Katastrophenhilfsdienst, Katastrophenschutz, Krisenintervention, Ausbildung, Zivildiener und noch unzählige andere Dinge. Sie leisten in diesen Bereichen Unglaubliches und haben enorme Vorhaltekosten.
Wir wollen hier unterstützend ansetzen, indem wir uns ausschliesslich um das Thema First Responder kümmern. First Responder sind naturgemäss ein Thema was unglaublich wichtig ist aber sehr schwer zu finanzieren ist, weil in den Verträgen mit den Kostenträgern Pauschalen für Rettungseinsätze vereinbart sind. First Responder sind hier nicht berücksichtigt und werden also niemals von irgendwem bezahlt auch nicht bei den anerkannten Rettungsorganisationen.
Okay, wenn das nicht bezahlt wird warum macht Ihr das denn dann überhaupt?
Die sogenannte präklinische Versorgung ist in Niederösterreich leider nach wie vor standortbezogene Glückssache. Das bestätigt auch der Bundesverband Rettungsdienst. Wenn jemand in Wiener Neustadt in der Fussgängerzone einen Kreislaufstillstand erleidet, ist möglicherweise sehr schnell ein Rettungswagen vor Ort und das nächste Krankenhaus nur 2 km weiter. In Wolfsgraben im Wienerwald sieht die Sache schon etwas anders aus. Je nachdem ob das nächste Rettungsmittel (Rettungswagen/RTW) gerade frei oder beschäftigt ist, kann es dementsprechend binnen 15 Minuten vor Ort sein oder man muss mitunter auch einmal 40 Minuten warten. In beiden Fällen ist das bei Bauchschmerzen nicht schlimm. Aber bei einem allergischen Schock, einem Herzstillstand oder wenn sich jemand beim Mittagessen an einem Stück Schnitzel verschluckt hat, macht es einen deutlichen Unterschied ob nach 4 Minuten qualifizierte Hilfe da ist oder erst nach 15 Minuten. Wir möchten das unnötige Todesfälle verhindert werden und wünschen uns für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher die gleichen Chancen auf Hilfe und Genesung, unabhängig davon wo sie wohnen. Da es schlicht und ergreifend nicht finanzierbar ist alle 5 km eine Rettungdienststelle mit ausreichend Personal und Fahrzeugen zur Verfügung zu haben sind First Responder die einzig sinnvolle Antwort.
Gut, aber das kostet doch irgendwas! Wer bezahlt das Gganze?
Unser Verein ist gemeinnützig das bedeutet dass gemäß österreichischem Vereinsgesetz sämtliche Mitglieder inklusive Vorstand, medizinischem Direktor und organisatorischem Leiter ehrenamtlich und kostenlos für den Vereinszweck tätig sein müssen. Das gleiche gilt für die aktiven Mitglieder die als First Responder zur Verfügung stehen und ihre Freizeit dankenswerterweise in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Somit fallen auch keine Kosten an. Es sind einmalig Kosten für die Ausrüstung jedes einzelnen First Responders notwendig und in weiterer Folge die Kosten für das verbrauchte Material. Diese Kosten sind laut unserer Berechnung überschaubar und lassen sich durch freiwillige Spenden, mögliche öffentliche Subventionen als auch durch Sponsoren finanzieren.
Möchten Sie auch einen Beitrag leisten? Selbst mit einmaligen 5€ können Sie uns unterstützen. Für 5€ unterstützen Sie uns schon mit wertvollem Verbandsmaterial.
Am Einfachsten können Sie über diesen Button eine einmalige Spende leisten:
Ich hab noch nie einen First Responder von euch irgendwo gesehen
Wenn sich mehr als 1.000 Menschen bereit erklären, freiwillig und kostenlos die Situation in Niederösterreich verbessern zu wollen, sollte man meinen, dass das kein Problem ist und sich die Leitstelle freut und diese Personen in die Rettungkette einbindet. Leider ist dem nicht so. Die Leitstelle ist an gesetzliche Vorgaben und an einen Versorgungsauftrag gebunden. Desweiteren gibt es das grosse Missverständnis, dass einige zuständige Fachabteilungen in der Landesregierung glauben, es gäbe schon genug First Responder nämlich einige Tausend.
Um die Alarmierung unserer First Responder zu ermöglichen sind einige rechtliche Grundlagen notwendig, die leider nicht so schnell von statten gehen wie wir es gerne hätten.
Natürlich gibt es auch diverse kritische Stimmen, die die Notwendigkeit unseres Vereins nicht so sehen wie wir. Diese gilt es von unserem Projekt zu überzeugen, was ebenfalls Zeit benötigt.
Aus Liebe zum Helfen
Wir sind organisationsübergreifend. Wir sind keine Konkurrenz zum regulären Rettungsdienst, sondern verstehen uns als Unterstützung bei einem System, wo es aufgrund der grossen Fläche unseres wunderschönen Bundeslandes auch mal zu Wartezeiten kommen kann, insbesondere wenn es um zeitkritische Notfälle geht. Selbst 15 Minuten können dann eine Ewigkeit sein und wer 15 Minuten nicht mehr atmet, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Daher benötigen wir noch viel mehr engagierte gut ausgebildete First Responder.
Melde Dich bei uns, wenn Du Interesse an einer Mitarbeit hast: